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Notfunk in der Krisenvorsorge

Stell Dir vor, ein heftiger Sturm zieht über deine Stadt und legt das gesamte Stromnetz lahm. Plötzlich funktionieren weder das Internet noch das Mobilfunknetz. Wie kannst Du in solch einer Situation mit Familie und Freunden kommunizieren oder gar um Hilfe rufen? Hier kommt der Notfunk ins Spiel – eine zuverlässige Kommunikationsmethode, die unabhängig von bestehenden Infrastrukturen arbeitet. Ich zeige Dir, wie Notfunk in der Krisenvorsorge zur essentiellen Säule wird.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Notfunk?
  2. Warum ist Notfunk in der Krisenvorsorge wichtig?
  3. Grundlagen des Notfunks
  4. Ausrüstung für den Notfunk
  5. Erste Schritte im Notfunk
  6. Häufige Fragen (FAQ)

 

Was ist Notfunk?

Notfunk (=>Wikipedia) in der Krisenvorsorge bezeichnet die Nutzung von Funkkommunikation in Not- und Krisensituationen, insbesondere wenn herkömmliche Kommunikationsmittel wie Telefon oder Internet ausfallen. Funkamateure spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie mit ihrer Ausrüstung und ihrem Know-How Kommunikationsnetze unabhängig von bestehenden Infrastrukturen aufbauen können.

Aber nicht nur Funkamateure, sondern auch JEDER BÜRGER kann Teil des Notfunks sein ("Bürgernotfunk") ! Mehr Informationen darüber sind hier zu finden:

 

Warum ist Notfunk in der Krisenvorsorge wichtig?

In Katastrophenfällen, sei es durch Naturereignisse oder technische Störungen, können Kommunikationswege schnell zusammenbrechen. Ohne die Möglichkeit, Informationen auszutauschen, wird die Koordination von Hilfsmaßnahmen erschwert. Notfunk in der Krisenvorsorge bietet hier eine lebenswichtige Alternative, um Informationen zu verbreiten, Hilfe zu organisieren und den Kontakt zur Außenwelt aufrechtzuerhalten.

Grundlagen des Notfunks

Der Notfunk in der Krisenvorsorge basiert auf verschiedenen Funkdiensten, die je nach Land und Regulierungsbehörde variieren können. In Deutschland sind insbesondere folgende Funkdienste relevant:

  • Amateurfunk: Zulassungspflichtig, bietet jedoch eine breite Palette an Frequenzen und Möglichkeiten. Funkamateure müssen eine Prüfung ablegen, um eine Zulassung zu erhalten.
  • CB-Funk (Citizen Band): Zulassungsfrei und für jedermann zugänglich. Operiert im 27-MHz-Bereich und eignet sich für lokale Kommunikation.
  • PMR446: Ebenfalls zulassungsfrei , nutzt Frequenzen im UHF-Bereich (446 MHz) und ist für kurze Distanzen geeignet.
  • Freenet: Zulassungsfreier Funkdienst im 149-MHz-Bereich, hauptsächlich in Deutschland genutzt.
  • Weitere Informationen zum zulassungsfreien Funk => Jedermannfunk

Jeder dieser Dienste hat seine Vor- und Nachteile hinsichtlich Reichweite, Handhabung und Ausstattung. Für den Notfunk ist es wichtig, die Eigenschaften der verschiedenen Dienste zu kennen und entsprechend auszuwählen.

Die drei Säulen des Notfunks

Internationale Notfunk Diese Säule dient der grenzüberschreitenden Hilfe bei großen Katastrophen, wobei Funkamateure über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten. Grundlage ist die => Internationale Notfunkprozedur der IARU.
Nationaler Notfunk Hier geht es vor allem um die Unterstützung von Behörden, Ämtern, Ministerien und kritischen Infrastrukturen bei Notlagen. Es werden Absprachen und Vereinbarungen getroffen, Helfer ausgebildet und Übungen durchgeführt. 
Welfare Traffic Diese Säule umfasst die Nachbarschaftshilfe durch Funkamateure, um Hilfe zu rufen und Nachrichten zu übermitteln, insbesondere bei Stromausfällen oder anderen Notlagen.
 

Ausrüstung für den Notfunk

Die richtige Ausrüstung ist entscheidend, um im Notfall effektiv kommunizieren zu können. Hier einige Empfehlungen:

  • Funkgeräte: Je nach gewähltem Funkdienst benötigst du entsprechende Geräte. Für den CB-Funk eignen sich mobile oder stationäre Geräte, während für PMR446 und Freenet Handfunkgeräte verbreitet sind. Amateurfunkgeräte bieten die größte Flexibilität, erfordern jedoch eine Lizenz.
  • Stromversorgung: Da in Krisensituationen die Stromversorgung ausfallen kann, ist es ratsam, auf batteriebetriebene Geräte zu setzen oder alternative Stromquellen wie Solarpanels oder Kurbelgeneratoren bereitzuhalten.
  • Antennen: Die Reichweite und Qualität der Funkverbindung hängt maßgeblich von der Antenne ab. Externe Antennen können die Leistung erheblich verbessern, sind jedoch nicht bei allen Funktechnologien erlaubt (Detailierte Informationen)
  • Zubehör: Denke an Ersatzbatterien, Ladegeräte, Kabel und gegebenenfalls einen Antennentuner, um die Effizienz deiner Ausrüstung zu maximieren.

Erste Schritte im Notfunk

Der Einstieg in den Notfunk erfordert einige Vorbereitungen:

  1. Informiere dich: Lerne die verschiedenen Funkdienste und ihre Einsatzmöglichkeiten kennen.
  2. Beschaffe die Ausrüstung: Wähle basierend auf deinen Bedürfnissen und Kenntnissen die passenden Geräte aus.
  3. Übe den Umgang: Mach dich mit der Bedienung deiner Funkgeräte vertraut. Regelmäßige Übungen helfen, im Ernstfall souverän zu agieren.
  4. Vernetze dich: Tritt lokalen Funkgruppen oder Vereinen bei. Der Austausch mit Gleichgesinnten erweitert dein Wissen und bietet Unterstützung

 

Häufige Fragen (FAQ)

 

Benötige ich eine Zulassung, um am Notfunk teilzunehmen?

Für den Amateurfunk ist eine Zulassung erforderlich. CB-Funk, PMR446 und Freenet können hingegen zulassungsfrei genutzt werden.

Wie weit reicht die Kommunikation im Notfunk?

Die Reichweite variiert je nach Funkdienst und Umgebung. CB-Funk kann unter optimalen Bedingungen bis zu 20 km abdecken, während PMR446 und Freenet eher für kürzere Distanzen geeignet sind. Amateurfunk bietet mit entsprechender Ausrüstung weltweite Kommunikationsmöglichkeiten.

Welche Frequenzen werden im Notfall genutzt?

Es gibt empfohlene Notruffrequenzen, beispielsweise 145,500 MHz im 2-Meter-Band für den Amateurfunk. Es ist wichtig, sich mit den lokalen Notruffrequenzen vertraut zu machen.

Kann ich mit meinem Funkgerät auch Behörden erreichen?

In der Regel nicht direkt, da Behörden und Rettungsdienste auf geschützten Frequenzen arbeiten. Dennoch können Funkamateure wertvolle Informationen weiterleiten und indirekt zur Krisenkommunikation beitragen.